Donnerstag, 16. August 2007

Eine Woche Mangatarem


Ich weilte für eine Woche in Mangatarem bei Martin Hungerbühler. Nun bin ich noch etwas weniger als 4 Wochen in Bontoc (leider). In den nächsten Wochen werde ich vielleicht noch ein Interview mit Auntie Grace machen, um noch mehr über das Leben hier in Bontoc zu erfahren.

Mangatarem
Mangatarem
zählt ungefähr 70.000 Einwohner und gehört zum Bezirk Pangasinan. Mangatarem besteht aus verschiedenen Barangays. Barangays sind Quartiere oder Dorfteile. Als Vergleich könnte man Visperterminen nehmen: Unterstalden, Oberstalden, Niederhäusern, Bodme, Wildji usw. wären Barangays. Die Barangays bestimmen auch ihren eigenen Kapitän, der für das Wohlbefinden des Barangays sorgen soll. Eigentlich ist hier fast jedes Dorf in Barangays aufgeteilt.

Vergleich Pangasinan und Mountain Province
Das Leben in Mangatarem war für mich anstrengender als in Bontoc. Jeder Tryciclefahrer rief mir "Americano, Sir oder Hey Joe take a trycicle" zu. Im Markt wollte mir auch jeder etwas verkaufen und in den Bussen stiegen manchmal Verkäufer ein und versuchten mir etwas anzudrehen. Besonders ein Zeitungsverkäufer nervte mich, beim 1. Mal wollte er mir eine Zeitung verkaufen, beim 2. Mal ein philippinisches FHM und beim 3. Mal wollte er die Mütze mit mir tauschen. Zum Glück konnte ich meine Ruhe bewahren. Für die Filipinos bin ich halt eine 100 Dollar Note und manchmal ist man auch eine Attraktion.
Wenn ich die 2 Bezirke Mountain Province (Bontoc) und Pangasinan vergleiche, fällt mir auf, dass die Menschen in Pangasinan grösser und dicker sind, aber es existiert auch das pure Gegenteil. Manche Personen haben manchmal nur 2-4 daumendicke Oberarme. In Mountain Province, glaube ich, haben alle etwas zu essen.
In Mangatarem besuchte ich sehr reiche und sehr arme Menschen. Die Reichen besitzen ein grosses Haus mit sehr viel Luxus (einen grossen Fernsehen, viele Zimmern, Sofas usw). Daneben wohnt eine arme Familie mit 6 Kinder, die Küche befindet sich draussen und im Haus gibt es nur einen Raum zum Wohnen und zum Schlafen. Vielfach schläft man auf dem Boden. Sie haben auch keinen Strom, weil es zu teuer ist und brauchen deshalb Petrollampen.

Witzige Messe und Hundred Islands
Über das Wochenende fuhren wir nach Alaminos. Zuerst hiess es, wir würden an einem Jugendtreff teilnehmen. Schlussendlich besuchten wir eine Messe für Klara von Assisi. Die Messe war ziemlich lustig und unterhaltsam, der Priester brachte einen Spruch nach dem anderen zum Besten. Die Gottesdienstteilnehmern klatschten, grinsten und lachten viel. Wenn die Gottesdienste immer so lustig und unterhaltsam wären, würde ich die Kirche vielleicht auch mehr besuchen.
Am Sonntag erkundigten Martin, 2 Filipinos und ich die Hundred Islands mit einem Bootsführer. Die Hundred Islands gehören zum Naturschutzgebiet und man kann nur 3 Inseln besuchen. Ich genoss dabei das Schwimmen im warmen Wasser. Dieser Ausflug lohnte sich sehr.

Denguemücken
Die letzten 2 Tagen in Mangatarem waren eigentlich total anders geplant, als sie herauskamen. Man muss halt sehr flexibel sein... Eigentlich wollten wir Kranke in den Barangays besuchen, aber es kam immer etwas dazwischen. Am Dienstag besuchten wir mit der Ärztin vom Health Center Mangatarem eine Schule. Sie klärte die Schülerinnen und Schüler über Dengue Mücken auf. Ein Denguemückenstich löst eine Grippe mit hohem Fieber bei Menschen aus, manchmal führt es auch zu innere Blutungen. Es gibt verschiedene Arten von Denguemücken. Wenn man von einer Art gestochen wird, sei man nachher gegen diese Denguemückenart immun, sticht jedoch eine andere Denguemückenart zum 2. Mal zu, kann dies tödlich enden. Die Denguemücken sind tagaktiv, fliegen in ihrem Leben nur 200 Meter weit und haben schwarz, weiss gestreifte Beine. Sie sind auch etwas grösser als die gewöhnlichen Mücken. (Wenn etwas nicht stimmt, lasse ich mich gerne belehren).

Aller Anfang ist schwer
Wie die Arbeit von Martin genau aussieht, kann man noch nicht sagen. Man muss halt zuerst das Land und die Menschen kennenlernen, Kontakte knüpfen, Gespräche führen und die Sprache Tagalog lernen. Viel Aufklärungsarbeit steht am Anfang eines Einsatzes an. Ich hoffe, dass sich bald ein konkretes Projekt für ihn verwirklicht.

Gestern reiste ich 11 Stunden von Mangatarem bis Bontoc, war ein bisschen mühsam in diesen kleinen Busse. Heute sah ich zum 1. Mal, wie sie einen Hund grillieren. Leider hatte ich meinen Fotoapparat nicht dabei...

Hoplaa, bis zum nächsten Mal

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