Montag, 30. Juli 2007

Gasthaus Teng ab

Zuerst möchte ich mich bedanken für die Gästebucheinträge und für die E-Mails, die ich erhalten habe. Tiptopi Sach das da das da.

Ich arbeite (besser ich helfe) im Teng ab. Teng ab ist ein Komplex mit 4 verschiedenen Häuser (Bürohaus, Werkstatt, Gäste- & Bildungshaus (mit Räume für Seminars) und Bischofshaus). Jetzt hat der Chef (Balthasar) des Gästehauses erfahren, dass ich ein Hoteliersohn bin. Letzte Woche kam er auf mich zu und erklärte, dass er Touristen ins Teng ab locken will, ob ich ihm dabei helfen kann. Natürlich sagte ich ihm zu und studierte den Prospekt. Ich erklärte ihm, wir müssten einen Prospekt nur für Touristen machen, so kämen keine Touristen nach Teng-ab. Der Prospekt wirbt vor allem für Seminare und Gruppen. Zurzeit entwerfe ich einen neuen Prospekt. Wenn ich fertig bin, werde ich mit einem Priester eine Sitzung halten und über Internetseite (Blogseite, sonst bin ich überfordert), Eintrag in Reiseführern und Verteilung des Prospektes diskutieren. Mal schauen, was rauskommt.

Um mir ein Bild über das Gasthaus zu machen, lud mich Balthasar für einen Tag und für eine Nacht ein. Sie gaben sich enorm Mühe, sie bereiteten verschiedene, köstliche Mahlzeiten zu. Die Teller wurden sehr schön angerichtet (siehe meine Bilder). Ich konnte auch in einem schönen Zimmer übernachten, es war wirklich sehr sauber und sehr ruhig. Ich konnte sehr gut schlafen und kein Hahn weckte mich am Morgen. Mir war es manchmal ein bisschen peinlich, weil sie behandelten mich wie ein König. Dabei habe ich gar nicht so grosse Ahnung und bin auch nicht mehr so lange hier.

Schwein schlachten
Vorwarnung: Dieser Abschnitt ist nichts für schwache Nerven.
Endlich konnte ich einmal zu sehen, wie sie ein Schwein schlachten. 3-Mkräftige Männer halten das Schwein an den Beinen, am Bauch und am Kopf. Ein Mann schneidet in die Kehle bis der Kopf ab ist. Das Schwein quietscht, grunzt, leidet und bewegt sich ganz stark und die Männer haben Mühe ihn festzuhalten. Nach einer Weile verliert es das Bewusstsein und man hört nur noch wie die Lunge nach Luft verlangt. Man lässt es ausbluten und sammelt das Blut in einem Topf. Später wälzt man es im Feuer und die Borsten werden mit einer Schaufel abgeschabt und dann wird das Fleisch verarbeitet. In einem Video habe ich gesehen, dass das Schwein 4 Minuten leiden musste, das Messer war zu wenig scharf und man wechselte es aus.
In einer anderen Region sticht man mit einem Sperr direkt ins Herz. Mich nimmt es jetzt Wunder, wie man bei uns ein Schwein schlachtet.
So genug ich werde bald das Mittag einnehmen.

Anstandsregeln
Hier in Bontoc begrüsst man einander nur sehr selten, man nickt eher und man fragt auch nicht nach, wie es einem geht. In der Schweiz fragt man dies viel, manchmal interessiert es einen auch gar nicht oder man will nicht sagen, dass es einem schlecht geht.
Man fragt hier: Where are you going? Es ist eine sehr praktische Frage. Wenn jemand in den Wald geht, um Holz zu holen, wissen die Leute, wo er steckt. Wenn er nicht mehr zurückkehrt, wissen sie, wo man ihn suchen kann.

Gegessen wird hier viel von Hand, ich muss aufpassen, dass es nicht zur Gewohnheit wird. Rülpsen und spucken ist hier anständig, innere Hygiene. Finde ich auch menschlich.

Danke sagen gehört sicher nicht zu den Stärken der Filipinos, in den Geschäften bedankt man sich selten bis nie. Vielleicht bedanken sie sich mit einer versteckten Mimik oder Gestik.

Ich habe gelesen, dass die Filipinos nicht "nein" sagen können. Ich erfahre jeden Tag das Gegenteil. Ich möchte schon lange eine alte Frau mit Tätowierungen und mit Kopfschmuck fotografieren, aber sie sagen mir immer nein. :-( Aber ich gebe nicht auf.

Tinoc
Leider erhielt ich keinen Gin Tonic (gehört zwar nicht zu meinen Lieblingsgetränken) in Tinoc. Dafür schenkten die Einheimischen mir einen pasiking (Rucksack, gemacht aus der Schlingelpflanze Ratan, ähnlich wie eine Tschiffra). Leider nahm ich das Geschenk nicht persönlich entgegen, weil Jean-Robert nur eine Kopie vorbeibrachte. Ich freute mich sehr über den Rucksack, sicher ein sehr wertvolles Geschenk und besser als Gin Tonic. :-)

In Tinoc probierte ich mit einer grossen Schere den Rasen zu schneiden. Gar nicht so einfach, wie es aussieht (siehe meine Bilder).


Wanderung: Maligcong - Guina-ang - Mainit

Am Wochenende wanderten die Familie Hübscher, zwei Filipinas und ich von Maligcong nach Mainit. In Maligcong hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Reisterassen. Ich fühlte mich wie in Australien als ich den Whitehaven Beach sah, wunderschön. In Guina-ang ernteten die Filipinas den gepflanzten Reis. Es war interessant zuzuschauen, wie sie den Reis, mit einem Stock und an den Enden zwei Tragkörben aus Ratan befestigt, transportieren. Beim Wort Reis frohlockt jetzt mein Gaumen, ich habe mich daran sehr gut gewöhnt.
Nach mehrstündigen Wanderung erreichten wir Mainit und genossen das warme Wasser im Pool. Ich besuchte die Quelle, wo das Wasser herausspringt. Das Wasser ist so heiss, dass man Eier kochen und Kartoffeln sieden kann, ersetzt praktisch die Küche.

Jetzt bin ich noch eine Woche in Bontoc, entwerfe einen Prospekt und helfe den anderen Büros ein bisschen. Am Wochenende werde ich an einem Seminar in Banaue teilnehmen, dafür muss ich 3 Animationslieder vorbereiten. Nachher reise ich für 2 Tage nach Baguio (eine grössere Stadt) und werde eine Woche bei Martin Hungerbühler in Mangatarem weilen. Er ist auch eine BMI-Fachperson (Krankenpfleger). Ich werde sicher wieder viel erleben. Die Themen Schule und Rituale werde ich auch noch unter die Lupe nehmen. Ich habe also in den letzten paar Wochen noch viel vor.

Ich wünsche euch eine erfreute Zeit, bis zum nächsten Mal. Chapeau.


Dienstag, 24. Juli 2007

Tropischer Nebelwald

Die Haelfte meines Praktikums ist bald vorbei. Bis jetzt konnte ich sehr viele Eindruecke sammeln und ich fuehle mich sehr wohl in Bontoc. Die Filipinas wachsen mir immer mehr ans Herz. Ueberall, wo man hingeht, ist man sehr willkommen und man serviert immer einen Kaffee und etwas zum Essen. Die Filipinas sind in meinen Augen sehr gastfreundlich und friedlich. Manchmal erhaelt man auch Einblicke hinter den Kulissen und man merkt, dass nicht alles so friedlich, wie auf der Theaterbuehne, verlaeuft. Man hoert manchmal erschreckende Geschichten...

Kochen
In der letzten Woche habe ich ES geschafft, dass meine philippinische Gastfamilie keinen Reis ass. Ich bereitete einen Hoernlisalat mit Gurken, Tomaten, Karotten, Kaese, Apfel und Bananen zu. Dazu machte ich noch eine italienische Sauce mit verschiedenen Kraeutern. Es schien ihnen zu schmecken, weil sie assen ziemlich viel. Sie bedankten sich bei mir fuer den neuen Geschmack, denn sie probieren konnten. Es blieb etwas Salat uebrig und Auntie Grace brachte ihrer Mutter noch etwas zum Probieren. Wie mir Auntie Grace mitteilte, war sie auch begeistert. Der Salat ist hier suess, sie mischen ueberall ein bisschen Zucker bei. Die Filipinas lieben Suessigkeiten, dies zeigt sich vor allem mit den vielen Zahnluecken. Sie haben zu wenig Geld, um die Zahnloechern fuellen zu lassen.



Tinoc

Vom 19.-23. Juli begleitete ich Jean-Robert Escher nach Tinoc. Tinoc ist ungefaehr 7,5 Stunden Busfahrt von Bontoc entfernt. In Tinoc gibt es keinen Strom und keinen Natelempfang, ich freute mich, wieder einmal nicht erreichbar zu sein. Die Fahrt nach Tinoc war ziemlich holprig, die Strassen sind noch schlechter als unsere Mountainbikewege. Ueber schlechte Strassen werde ich in Zukunft nicht mehr reklamieren. Anstatt Reisfelder regiert hier der Gemueseanbau (Karotten, Camote (suesse Kartoffeln), Kabis, Bohnen, Broccoli, Pfeffer usw.). Gemueseplantagen so weit das Auge reicht, der Nebelwald musste dafuer weichen.
Am Donnerstag trafen wir die Teilnehmer, um die 3 Tagen mit Pastor Rice und uns zu planen.
In Tinoc ist der Nebelwald stark unter Druck, die Einheimischen wissen nicht genau, wie wichtig der Wald fuer ihr und unser (Norden) Leben ist. Sie fackeln lieber den Wald ab und pflanzen Gemuese an, denn mit Gemuese verdient man Geld. Aus diesem Grunde probiert man den Einheimischen zu erklaeren, wie man den Nebelwald nutzen kann und daraus auch Profit schlagen kann.


Warum ist der Nebelwald so wichtig?

Zuerst moechte ich euch noch erklaeren, was der Unterschied zwischen Regen- und Nebelwald. Beide Waelder sind tropisch und das heisst, dass im ganzen Jahr ungefaehr die gleichen Temperaturen herrschen. In den Regenwaelder ist es ein bisschen waermer und selbstverstaendlich regnet es auch mehr und in den Nebelwaelder ist es etwas kuehler und es entsteht viel Nebel.

1. Wasserspeicherung: Der Nebelwald speichert waehrend der Regenzeit Wasser und sorgt dadurch, dass auch in der Trockenzeit Wasser durch die Bachbecken fliesst. Wuerde der Nebelwald nicht mehr existieren, haetten die Natur und die Menschen nur noch waehrend der Regenzeit Wasser. (Wasserkreislauf)

2. Biodiversitaet: heisst man zaehlt auf wie viele Pflanzen-, Baum- und Tierarten es im Wald hat. Diese Arten wuerde man dabei verlieren. Philippinen gehoert zu den 17 Toplaendern, die endemische Pflanzen- und Baumarten beheimaten. Endemisch bedeutet, diese Pflanzen existieren nur in diesem Land. Man zaehlt auf den Philippinen ungefaehr 500 endemische Arten. Pessimistische Experten prognostizieren, dass die Philippinen das 1. Land sein werde, die ihre endemische Pflanzenvielfalt verliere.

3. Medizinalpflanzen: Die Nebelwaeldern beherbergen sehr viele Arten von Medizinalpflanzen. Ihre Wirkungen sind noch nicht bekannt

4. Sauerstoff und CO2 Kreislauf: Der Nebel- und Regenwald ist natuerlich sehr wichtig fuer die Umwandlung von CO2 zu Sauerstoff. Wenn die tropischen Waelder einmal nicht mehr existieren, werden wir wahrscheinlich vor unloesbaren Problemen stehen. Dadurch ist es sehr wichtig, dass man die tropischen Waeldern versucht zu schuetzen. Natuerlich muessen wir im Norden auch schauen, dass wir weniger CO2 ausstossen. Ich hoffe, dass in Zukunft die Politik und die Wirtschaft die Natur noch staerker beruecksichtigen werden. Auf dieser Welt gibt es nur ein Klima und diesem Klima muessen wir Sorge halten, um den nachfolgenden Generationen auch ein schoenes Leben zu gewaehren.

Ich vergleiche den Nebelwald ein bisschen mit den Gletschern. Beide Naturphaenomene sind Indikatoren fuer den Klimawandel. In den letzten 100 Jahren sind die Gletschern und die tropischen Regenwaelder stark geschrumpft, wie Bilder und Statistiken beweisen. Die Gletschern sind wie die Waeldern auch fuer die Wasserspeicherung zustaendig und bei uns sind sie auch Magnete fuer Touristen. Man kann darauf Ski fahren und wandern. Die Gletschern verschoenern auch vielfach die Natur.

Um den Wald in Tinoc zu schuetzen, gleiste Jean-Robert mit Hilfe von Pastor Rice folgende Projekte auf:

1. Fruechteproduktion: Aus den Nebelwaldfruechten (Masaflora und Dulce) kann man Juice, Pudding und Konfituere gewinnen. Fuer dieses Projekt musste man einige Investionen taetigen, die fuer ihre Verhaeltnisse teuer sind. Man kaufte grosse rostfreie Toepfe, eigentlich waeren Aluminiumtoepfen besser, weil Aluminium die Hitze besser leitet bzw. verbreitet. Das Problem ist, die Aluminiumtoepfe geben Aluminium ab und dies ist nicht gesund. Die Idee ist jetzt einen Aluminiumring um den Topf zu basteln. Um dies abzuklaeren und zu realisieren, trifft man wieder einmal auf ein logistisches Problem zu. Fuer diese 2 stuendige Abklaerung benoetigen sie 3 Tage. Eigentlich reisen sie nur 10 Stunden, aber die Verbindungen sind dermassen schlecht.

2. Shitaki: Shitaki sind japanische Gourmetpilze. Die Produktion ist sehr einfach und guenstig und man kann Gewinne erzeugen. Dazu braucht man Erlen- oder Eichenholz. Man macht Loecher hinein, legt die Pilzsamen hinein und ueberdeckt es mit Wachs. Nach 4 Monaten schluepfen die Shitakis aus den Loechern hinaus und dann muss man noch 5 Monate warten, bis man sie genuesslich verspeisen kann. Natuerlich muss man bei der Produktion noch auf einige Finessen achten. Nach den ersten neun Monaten, kann man dann alle 3 Monate die Pilzen ernten. Bei Erlenholz dauert dies 3 Jahre und bei Eichenholz 5 Jahre, bis die Pilze nicht mehr wachsen. Das groesste Problem in Tinoc ist die Logistik. Die Shitakis muessen nach 4 Tagen auf dem Teller landen, sonst sind sie nicht mehr geniessbar. Wie ich oben schon erwaehnt habe, sind die Strassen wirklich sehr schlecht. Frueher war Tinoc nur zu Fuss oder mit einem kleinen Flugzeug erreichbar.

3. Bioanbau: Biogemuese kann man hier billiger als bei uns produzieren. Die chemischen Mitteln zum Spritzen sind hier sehr teuer und die Arbeit billig. Bei uns trifft das Gegenteil ein. Ein aelteres Paar produziert biologischen Pfeffer und biologische Bohnen, hoffen wir auf einen grossen Erfolg und dass sich Nachahmer anschliessen. Man bespritzt das Gemuese viel mit chemischen Mitteln und man weiss leider nicht, wie ungesund es ist.
Man versucht den Einheimischen beizubringen, die Schweine biologisch zu fuettern. Das konventionelle Futter besteht aus Hormonen (Oestrogen), Antibiotika , Steroiden usw. Dieses Fleisch essen dann die Menschen. Man munkelt, dass es durch di Hormone so viele maennliche "Tussis" gibt.
Der Bioanbau funktioniert natuerlich nur, wenn der Garten mit der Natur verbunden ist. Die Voegeln koennen die Raupen fressen, der Kompost ersetzt den teuren Huehnermist und die Blume Marigold haelt die Insekten fern.

4. Medizinalpflanzen: Man sammelt zurzeit die Medizinalpflanzen im Nebelwald ein. Sie werden dann in einem College untersucht und erhalten einen botanischen Namen. Je nach Geld wird mehr darueber geforscht, ob man sie als Nahrungszusatz oder sogar als Medizin gebrauchen kann. Leider kostet alles sehr viel Geld.

Es laeufen noch andere Projekte: man untersucht das Wasser, ob man es als Mineralwasser verkaufen kann. Gedanken fuer ein Mikrowasserkraftwerk geistern auch umher.
Ideen haette man, aber die Wissenschaft und das liebe Geld fehlen meistens.

Man probiert jetzt eine Unternehmung aufzubauen, die sie selber leiten koennen. Sie nennen sich TOP (Tonic Organic Producer). Jean-Robert erklaerte ihnen, wie die einfache Buchhaltung funktioniert und wie man die Produktionskosten berechnet. Natuerlich ist man auf der Suche nach einer Person, die weiss wie man ein Geschaeft fuehrt und wie die doppelte Buchhaltung funktioniert.

Um diese Projekte zu starten, konnte man Pastor Rice gewinnen. Eine sehr interessante Person. Er ist 80 Jahre alt, Amerikaner und lebt seit 50 Jahren auf den Philippinen. Er studierte Biologie, ist Pastor und Ingenieur, spricht fliessend Ilocano, Tagalog und Kankanay. Er hat 5 eigene Kinder und wenn ich richtig verstanden habe, 15 Kinder adoptiert. Pastor Rice hat es geschafft, mit den oben aufgefuehrten und anderen Projekten in einer anderen Region einen tropischen Wald zu schuetzen und zu nutzen. Er besuchte Tinoc um von seinen Erfahrungen zu erzaehlen Mut zu geben und den Einheimischen Tipps zu geben. Mit 80 Jahren ist er immer noch ein "ruestiger" Mann. Es gaebe sicher noch 100 mehrere Sachen ueber ihn zu berichten. Vor solchen Personen habe ich grossen Respekt, die haben in ihrem Leben mit erschwerten Bedingungen etwas erreicht. Bewundernswert.
Der Besuch in Tinoc war fuer mich sehr lehrreich und spannend. Es zeigte mir auch, wie wichtig die Natur fuer das Leben ist und das man sich mehr drum kuemmern soll.
Uebrigens in Tinoc sieht man den 2. hoechsten Berg der Philippinen, Mt. Pulag 2930 muM.

Anleitung Busfahren
Wenn man einen Bus sieht, haelt man einfach den Arm hinaus. Der Bus stoppt, das Gepaeck kann man auf das Dach laden. Entweder man steigt in den Bus ein und sucht sich einen Platz oder man steigt auf das Dach hinauf. Bei Jeepneys bevorzuge ich den Platz auf dem Dach, beim Bus habe ich es noch nicht ausprobiert. Auf den Daechern kann man so richtig die Fahrt und die Landschaft geniessen. Sobald der Bus das Dorf nach vielen Stops verlaesst, kommt der Kondukteur vorbei und verteilt die Fahrtickets. Nachher wird das Geld eingesammelt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie jedes Mal die Uebersicht behalten, weil die Busse sind manchmal bis zum letzten Zentimeter voll. Man ist so richtig eingequetscht und ich wuensche mir jedes Mal, etwas kleiner zu sein, um mehr Beinfreiheit zu haben. Waehrend der Fahrt ist die Tuere meistens offen, viele stehen auch dort. Wenn man aussteigen will, klopft man an die Decke, der Bus haelt an und die Filipinas reichen dir das Gepaeck zurueck. Man kann bis zur Haustuere fahren. Manchmal haelt der Bus alle 5 Metern an, ja keinen Schritt zu viel laufen. Es gibt zwei Arten von Filipinas: 1. sie laufen sehr viel, besonders der Arbeitsweg ist lang und 2. solche die keinen Meter laufen und immer das Trycicle nehmen.

Schweizer Armee Muetze
Die BMI sorgt schon dafuer, dass es mir in der Ferne gut geht. Auf der Reise nach Tinoc hatte ich einen AdA (Angehoeriger der Armee) als Begleitperson mit einer Schweizer Armee Muetze, ich fuehlte mich sofort sehr sicher. Gar nicht gewusst, dass die Schweizer Armee Entwicklungshilfe auf den Philippinen taetigen. Die SVP wird es freuen...
Nein Spass beiseite. Dieser Mann ist ein Bauarbeiter und er weiss wahrscheinlich nicht einmal, wo die Schweiz auf der Weltkarte zu finden ist und was Swiss Army ueberhaupt ist. Als ich ihn fragte, ob ich ein Foto machen koennte, erklaerte ich ihm, dass ich aus der Schweiz bin und er machte nur grosse Augen. (siehe Bildergalerie)

So jetzt habe ich genug geschrieben. Ich hoffe, es ist interessant und laesst sich leicht lesen. Das richtige Gaestebuch funktioniert immer noch nicht, aber ihr koennt euch im temporaeren Gaestebuch verewigen. Es ist immer interessant zu sehen, wer meinen Blog besucht und in der Ferne erhaelt man gerne E-Mails oder man erfreut sich an Gaestebucheintraege.
Maechets guet, gniesset der Summer, bi mier is emel gnueg warm...

Sonntag, 15. Juli 2007

Club der Gemuetlichen

Markt
Sonntags ist immer grosser Markt in Bontoc. Die Menschen aus den umliegenden Doerfer pilgern in die Hauptstadt des Bezirkes Mountain Province und verkaufen ihre Produkte, etwas billiger als die anderen Tagen. Es wird gemaertet, Huehner geschlachtet und ueber Gott und die Welt diskutiert.
Das die Filipinas am Sonntag arbeiten, ist schon erstaunlich, besonders weil es ein katholisches Land ist. Sogar die Strassenarbeiter stehen frueh morgens auf und errichten neue Strassen. Vielleicht muessen sie jeden Tag zur Arbeit gehen, um ihr taegliches Brot (besser Reis) zu verdienen. Ich glaube schon, dass sich diese Region weiterentwickelt, aber dafuer muss die Korruption abnehmen. Die Gelder fuer neue Projekte werden oft abgezweigt. Die Politiker werden immer reicher und das Volk immer aermer.

Betwagan
Am letzten Mittwoch konnte ich Magda (Staff, Family and Life Office) nach Betwagan begleiten. Zuerst fuhren wir 45 Minuten Bus und dann liefen wir noch 45 Minuten (oder laenger, die Zeit spielt mir hier nicht so eine Rolle) bis zum Dorf. Betwagan ist noch nicht an einer Strasse angeschlossen, aber so wie ich sah, macht man zurzeit eine Strasse. Als wir in Betwagan ankamen, schauten mich die Kinder mit grossen Augen an. Sie sind sich nicht gewohnt, dass ein Bleichgesicht ihr Dorf besucht. Als Tourist findet man das Dorf, glaube ich, nicht. Eigentlich waere ein Seminar ueber Natural Family Planning geplant gewesen, aber die Einwohner von Betwagan haben den Termin um zwei Tagen verschoben. Wir blieben noch etwas in Betwagan und ich konnte ein paar Fotos schiessen. Wir assen noch etwas (Avocados, Reis und Eieromeletten) und um 13:00 Uhr spazierten wir wieder zur Strasse (besser holprige Bergstrasse) und warteten auf einen Bus, der nie kam. Ich finde, die Filipinas sind sehr gemuetliche Leute und wuerden gut im Club der Gemuetlichen passen. Waehrend dem Warten auf eine Fahrgelegenheit redeten die Filipinas gemuetlich in ihrem Dialekt. Eine aeltere Frau wusste anscheinend spannende Geschichten zu erzaehlen, weil die anderen Filipinas aufmerksam zuhoerten. Ich verstand leider nichts und schrieb irgendetwas in mein Heft hinein und spielte mit einem runden Stein. Es kamen immer mehr Filipinas hinzu, besonders viele Maenner kehrten aus den Reisfeldern zurueck. Sie trugen meistens ein Schwert oder eine "Mansette" bei sich, um sich gegebennfalls zu verteidigen, aber ich glaube, dass ist hier nicht so noetig. Man teilte auch Fruechte miteinander. So nach 2 Stunden kam endlich ein Jeepney. Ich dachte schon, wir koennten jetzt endlich nach Bontoc fahren, aber oho, der Chauffeur stieg aus und zuendete sich eine Zigarette an und machte nicht den Anschein weiterzufahren. Die Mitfahrer stiegen auch aus und nahmen ihr Gepaeck heraus. Sie blieben noch alle gemuetlich bei der Haltestelle und erzaehlten einander den neusten Klatsch und Tratsch. Ungefaehr nach einer halben Stunde hielt ein 2. Jeepney bei uns an. Auch hier stiegen alle direkt aus. Man begruesste sich einander und so nach 20 Minuten begab man sich langsam Richtung Betwagan. Man half einander das Gepaeck zu tragen. Die Frauen tragen ihre Koerbe oft auf dem Kopf. Der 2. Jeepney fuhr leider in die andere Richtung. Der Chauffeur des 1. Jeepney witzelte umher und zog immer noch gemuetlichin in einer Ecke an einer Zigarette. Nach 3 Stunden Warten begannen die uebriggebliebenen Filipinas (zu meinem Erstaunen waren wir nur noch zu fuenft, die meisten Maenner warteten anscheinend gar nicht auf einen Bus und gingen nach Hause) den Chauffeur zu fragen, ob er uns nach Bontoc fahren koennte. Schnell stiegen wir alle in den Jeepney ein und verhandelten zuerst ueber den Preis. 750 Pesos verlangte er zuerst, aber wir konnten ihn noch bis 650 ( Fr. 17,80) Pesos druecken. Fuer uns ist dies sehr billig, aber fuer die Filipinas eine Menge Stange Geld, weil sie taeglich Maximum 150 Pesos (meistens weniger) verdienen. Waehrend der Fahrt hielt der Chauffeur mehrmals an und wollte mehr verlangen. Beim letzten Stopp wollte er das Geld sehen, sonst waere er nicht mehr weitergefahren. Schliesslich kamen wir um 18:00 in Bontoc an. Der Ausflug nach Betwagan war fuer mich sehr eindruecklich und spannend. Ich fuehlte mich da wie im Lied "I am an Alien in New York", den Name des Kuenstlers weiss ich leider nicht mehr.

Magda musste am Freitag nochmals nach Betwagan gehen, um ihren Vortrag zu halten. In diesem Vortrag erklaert sie den Filipinas, wann die Frauen fruchtbar sind und welche Methoden existieren. Von Verhuetungsmitteln haltet man hier nicht viel und ist verpoent, weil es die Kirche verbietet.

Traditionen
Eines Abends kam Auntie Grace zu mir und schlug mir vor um 6:00 Uhr zur Messe zu gehen und dann ein Kaffee in Bontoilic (Ursprung von Bontoc). Ich haette mir nie vorgestellt, dass ich einmal um 6:00 Uhr aufstehe und zu einer Messe gehe, die in Ilocano (philippinische Sprache) gehalten wird, aber es schien etwas Besonderes zu sein. Ich erwache sowieso immer um 4:00 Uhr, weil dann die Haehnen kreischen (Kikeriki) und dose dann noch etwas. Ich schlafe auch nicht so sonderlich gut, waehrend der Nacht hoert man Schweine grunzen, Kaefer machen sirenenaehnliche Geraeusche und Hunde bellen, wie auf einem Bauernhof.
Also ging ich um 6:00 Uhr zur Messe, fuer diese Zeit erschienen schon sehr viele Menschen. Ein junger Pfarrer hielt die Messe. Nach der Messe spazierten mehr als die Haelfte Richtung Bontocili, frueher lebten dort die Reichen, aber jetzt sind sie nur noch reich an Blut. An einem ,mit Blachen ueberdachten, Platz wurde das Fruehstueck und der Kaffee seviert. Das Essen (Nudeln , suesses Brot und ein Reisgericht namens Batubat) wurde in einem Plastiksack ueberreicht. Ich, als Weisser, erhielt natuerlich wieder einen Ehrenplatz, wovon Auntie Grace und ihre Kolleginen profitieren konnte. Jedes Mal, wenn ich einem Anlass beiwohnen (Hochzeit, Priesterempfang usw.) sitze ich an einem Ehrenplatz, man kommt sich schon ein bisschen komisch vor. Die Filipinas sind aber stolz, wenn Americanos (so nennt man uns hier) ihre Anlaesse besucht.
Auntie Grace erklaerte mir, dass vor 9 Tagen der Vater dieser Familie gestorben sei und es Tradition ist, nach 9 Tagen Kaffee zu spendieren. Diesen Anlass nennt man Novena. Ich werde sicher noch mehr Rituale und Traditionen miterleben koennen, weil Auntie Grace mir das Leben hier naeher bringen will. Ich bin gespannt.

Arbeit
Ich suche zurzeit immer noch Adressen fuer bestimmte Projekten heraus, aber bin bald fertig. In den naechsten Wochen werde ich viel unterwegs sein und ich hoffe, dass ich noch viel erleben darf.

Ich wuensche euch noch einen schoenen Sommer, so wie ich gehoert habe, zeigt sich die Sonne wieder und es ist warm.
Allen Teilnehmer vom Gruempelturnier in Reckingen wuensche ich viel Erfolg. Juve wird im naechsten Jahr das Turnier wieder bereichern.
En gmietlichi Zyt nu!

Montag, 9. Juli 2007

1. Monat

Jetzt bin ich schon einen Monat in Bontoc. Da merkt man erst, wie schnell die Zeit eigentlich vergeht, obwohl es mir manchmal lange vorkommt. 1 Drittel von meinem Praktikum ist vorbei und habe schon viel erlebt. Im Moment suche ich Adressen von Stiftungen heraus, die bestimmte Projekte finanzieren sollen. Es ist ziemlich eine Fleissarbeit und die Entscheidungen werde ich wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen, weil ich dann schon wieder in der Schweiz weile.


Rote Fuesse

Bei einer Wanderung habe ich mich an den Fuessen verbrennt und sie waren etwas rot. Mein Gastvater erschrak ziemlich und fragte mich, welche Salbe oder welches Medizinmittel ich an meine Fuesse geschmiert haette. Schmunzelnd erklaerte ich ihm, dass sich sich die Haut an der Sonne verbrennt hat. Er musste dann auch lachen. Rote Haut sind sie sich nicht so gewoehnt.




Rosenkranz

Ich musste einmal eine kleine Arbeit beim Buero fuer Jugendliche erledigen. Dort arbeitet auch eine Schwester. Sie hatte gerade nicht viel zu tun und legte eine CD in den Radio. Ich dachte mir, yeah endlich einmal Musik. Zu meinem Erstaunen hoerten wir eine Stunde lang Gebete und den Rosenkranz an... War nichts mit guter Musik...





Geister

Jeden Montag esse ich bei der Familie Huebscher. Am letzten Montag war ein Filipino zu Besuch. Nach dem Essen tranken wir noch 1-2 Biers und der Filipino trank Brandy. In einem Bierdeckel schenkte er einen Schluck Brandy ein, dies sei fuer die Geister und sei sonst auch ein positiver Aspekt. Man glaubt, dass ueberall Geister "herumschwirren" und man solle irgendetwas ihnen opfern. Die Geister sind hier sehr wichtig. Es gibt sehr viele Geisterrituale. Vielleicht erhalte ich einmal eine Moeglichkeit, bei einem Ritual beizuwohnen. Ich kann dann euch mehr ueber dieses Thema berichten.


Mainit

Letzten Freitag fuhren wir mit einem Jeepney nach Mainit. Ich genoss die Fahrt auf dem Dach. Die Filipinos sitzen noch viel auf den Daecher, weil es sonst zu wenig Platz hat und so braucht man kein zweites Jeepney. Hier kann man auch nicht so schnell fahren, weil die Strassen nicht so gut sind und man begegnet vielen Erdrutschen.

In Mainit gibt es heisse Quellen und der ganze Staff vom Teng ab genoss das warme Wasser. Ich konnte auch zum ersten Mal seit meiner Ankunft warm duschen, herrlich.




Sabangan

Am letzten Wochenende besuchte ich die Familie Escher (BMI-Fachpersonen) aus Brig. Es war schoen wieder einmal so richtig Walliserdeutsch zu reden. Jean-Robert ist Forstingenieur und beraet die Filipinos in Pflanzen- und Baumanbau. Seine Arbeit ist sehr vielseitig und sehr interessant. Ich werde ihn vom 19. - 23. Juli begleiten und bin schon gespannt, was ich so erleben werde. Seine Frau Judith ist Krankenschwester und arbeitet im Teng ab. Zusammen haben sie einen 2-jaehrigen Sohn namens Ruben.
In Sabangan leben ungefaehr 1000 Filipinas und sonst gibt es nicht viel besonders zum Erzaehlen.





Balut


Vor einer Woche spazierte ich mit Uncle Carlito in Bontoc etwas umher. Er zeigte mir ein paar typische Sachen von Bontoc, dabei kaufte er auch noch Baluts (Eier). Bevor wir nach Hause zurueckkehrten, tranken wir in einem Restaurant noch 1 bis 2 Biers. Ich musste dann schweigen, dass wir Alkohol tranken... Zu Hause gab er mir 2 Baluts und sagte, ich solle sie essen. Sie enthalten viel Protein. Ich fasste die Eier an und spuerte, dass sie immer noch warm und schwer sind. Ich oeffnete die Eierschale und merkte, dass dort halbentwickelte Kuecken drin waren. Da ich gewohnt bin, alles zu essen, wuergte ich die 2 Baluts runter. Dabei war es mir nicht ganz wohl, aber sie schmeckten nicht einmal so schlecht. Uncle Carlito und Auntie Grace meinten dann, dass mein Magen jetzt an das philippinische Essen gewoehnt sei. In den Reisefuehrern ist meistens geschrieben, dass Baluts eine Mutprobe fuer die Touristen sei. Diese Huerde habe ich jetzt auch gemeistert.

Nerf therapy
Heute besuchte ich ein Training ueber Nerventherapie. Mit dieser Therapie kann man fast alle Krankheiten heilen, so steht es zumindest im Prospekt. Eine arrogante Lehrerin zeigte uns ganz schnell die verschiedenen Methoden. Ich war ziemlich froh als das Training vorbei war, denn die Lehrerin nervte mich total, aber ich werde sicher einmal diese Methode ausprobieren und schauen, ob es nuetzt.

Ich habe jetzt ein paar Fotos hochgeladen, es werden sicher noch mehr folgen. Ich hoffe, dass das Gaestebuch bald wieder funktioniert, denn ich habe immer wieder Freude, wenn sich jemand eintraegt. Ich moechte mich noch bei Matthias fuer seine Bemuehungen bedanken. Ein grosses Merci.
Bis zum naechsten Mal.

Montag, 2. Juli 2007

Mangos, Tengaws und Ifontok

Es ist sicher wieder einmal an der Zeit mich zu melden. Jetzt bin ich schon 3 Wochen vom geliebten Goms fort und der erste Monat neigt sich langsam dem Ende zu. Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell.

Ich gehoere sicher langsam zum Liebhaber von tropischen Fruechten. Die Mangos, Ananas, Bananen usw. schmecken hier ausgezeichnet. Zu meinem Bedauern ist die Mangozeit langsam vorbei. Essen ist hier sicher sehr wichtig, um 10 Uhr und um 16 Uhr wird ein Merienda (Snack) eingenommen. Meistens gibt es etwas Suesses oder eine Frucht. Die Filippinos essen gerne Suessigkeiten, man sieht es auch an den Zaehnen, die fehlen. Sie haben meistens zu wenig Geld um die Loecher zu flicken und deshalb zieht man sie einfach raus. Die Zahnaerzte sind vielleicht auch nicht so gut ausgebildet.

Wie wird eigentlich gekocht? Mit Gas oder mit Holz (so eine Art Traecha, auf gut Walliserdeutsch). Gas koennen sich viele gar nicht leisten und deshalb holen sie Holz vom Wald. Man feuert den Ofen mit Holz ein, wartet bis die Platte heiss ist und stellt einen Topf drauf.
Aufwendig gekocht wird sicher nicht, das Essen ist immer schnell auf dem Tisch. Das Geschirr abzuwaschen finde ich daher schon etwas aufwendiger. Zuerst schmierrt man das Geschirr mit Seife ein und dann spuelt man es zwei Mal mit frischem Wasser ab. Das Geschirr laesst man dann trocknen.
Beim Kleider waschen gilt praktisch das gleiche Prinzip, zuerst tragt man Seife auf und dann wendet man es noch in Puderwasser, bevor man es ausspuelt. Waschen ist ziemlich eine aufwaendige Sache, ich benoetige jeweils mehr als eine Stunde.
Es haben nicht alle Filippinos genuegend Wasser, um die Kleider zu reinigen und um sich zu waschen. Was macht man? Man geht an einen Bach, waescht die Kleider und man nimmt dann ein Bad mit Seife und Shampoo. Besonders die Jugendlichen geniessen das Bad im Bach und picknicken oder spielen zusammen. So macht Kleiderwaschen auch viel mehr Spass.
Leider werden im Fluss auch die Busse gewaschen. Das Wasser ist dann ziemlich dreckig, aber zum Glueck hat es hier zwei Fluesse.

Ich habe hier auch schon stadelaehnliche Haeuser entdeckt Ich glaube, sie werden zum gleichen Zweck benuetzt wie dazumal bei uns. Ratten und Maeuse existieren hier auch.

Am letzten Wochenende wollten die Familie Huebscher und ich nach Mainit fahren. Da gibt es heisse Quellen, wie in Leukerbad. Bruno wollte in einem Hotel ein Zimmer reservieren. Da kam ein SMS zurueck, dass an diesen Tagen Tengaw ist. Ich fragte mich, was ist denn Tengaw schon wieder. Tengaw bedeutet, dass keine Person das Dorf verlassen oder betreten darf. An diesen Tagen darf auch niemand arbeiten. Wenn man gegen eine Regel verstoesst, muss man ein Schwein dem Dorf schenken. Solche Tengaw veranlassen die old folks. Die alten Menschen haben hier eine grosse Macht. Sie faellen viele Entscheidungen. Tengaws gibt es viel vor Reisernte oder vor Bepflanzung von Reis. Solche Situationen existieren bei uns nur, wenn die Strassen wegen Lawinengefahr gesperrt sind. Ich finde diese Regel noch lustig, foerdert sicher auch den Dorfgeist. Bei uns sicher unvollstellbar, wenn auf einmal Zermatt sagt, es duerfe fuer 3-5 Tagen kein Mensch mehr kommen.

Busfahren ist hier sicher nicht so ungefaehrlich, dies erfuhr eine BMI-Fachperson (Jean-Robert Escher aus Brig, Forstingenieur). Morgens um 4 Uhr bestieg er einen Bus. Der Chauffeur raste wie verrueckt, so schnell, dass der Bus neben der Strasse landete. Den Bus ueberschlug es 1,5 Mal, gluecklicherweise ueberlebten diesen Selbstunfall alle. Jean-Robert hatte zum Glueck nur ein Loch im Kopf und etwas Schmerzen. Wir waren alle sehr erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Ueber das Thema Waldbrand werde ich spaeter noch einmal berichten. Ich werde in ungefaehr 3 Wochen Jean-Robert begleiten und dann werde ich mehr ueber den Wald erfahren. Der Wald gruent hier auch sehr schnell waehrend der Regenzeit.

Gerne moechte ich euch noch etwas Ifontok Dialekt beibringen:

Wie geht es dir? = Kamusta ka?
Mir geht es gut. = Khawis
Entschuldigung = Pasensya
Danke = Yaman
Bitte = Panga-asim
Wo gehst du? = Into umayam
Ich gehe heim = Suma-a ak
Ich heisse... = Sak-en si...
Ich bin von Bontoc = Ifontok ak
Ich komme aus der Schweiz = Narpo ak id Switzerland
Auf Wiedersehen = Makhayad ka
Bis bald = Satako kasin asi-ila

Fotos werden noch folgen, bei diesem Computer finde ich gerade keinen USB-Ausgang, no worries, too easy.

Ja de es schoens 2er-Faescht, en flotte Gommer Maert und hoffentli oe ae biz schoens Waetter, uber z Waetter cha ich mich hie nit beklage.
See you in 10 weeks!